Im letzten Beitrag über «Wie gut sind Superfoods wirklich» hast du alles über diese heiss begehrten, super gesunden Lebensmittel erfahren und davon einige exotische Superfoods kennengelernt. f Diese Lebensmittel sind ebenso vitamin- und mineralstoffreich, auch wenn sie nicht als Superfood vermarktet werden. Ausserdem sind sie im Vergleich zu ihren exotischen Kollegen nicht selten preiswerter, nachhaltiger und aufgrund strengerer Qualitätskontrollen weniger mit Schadstoffen belastet.
In diesem Artikel zeige ich dir, welche regionalen Superfood-Alternativen bei uns beheimatet sind und wie gut sie zu ihrem exotischen Pendant abschneiden. Und ein paar hilfreiche Tipps und Tricks wie du super einfach regionale Superfoods in deine Ernährung integrieren kannst findest du am Schluss.
Dass die Schweiz über eine enorme Vielfalt an nährstoffreichen Lebensmitteln verfügt und diese den exotischen Powerpaketen in Nichts nachstehen, ist vielen nicht bewusst. Mehr noch, sie wachsen direkt vor unserer Haustür und liefern genauso viele wertvolle Vitamine, Mineralstoffe, Antioxidantien sowie hochwertige Fette und Eiweisse.
Hier eine Übersicht regionaler Superfoods:
Ein kurzer Blick auf die Übersicht der regionalen Superfoods zeigt: Wir haben ein sehr grosses und abwechslungsreiches Angebot an gesunden Lebensmitteln – und das in unmittelbarer Nähe. Zudem können gerade Beeren, Kräuter und grünes Gemüse bestens im eigenen Garten angebaut werden. Warum also teure Pulver, Beeren und Samen aus fernen Ländern kaufen?
Nachfolgend der Beweis, dass unsere heimischen Superfoods ebenso gesund sind wie ihr exotisches Pendant.
Leinsamen statt Chiasamen
Der hohe Gehalt an Ballaststoffen sowie Omega-3 Fettsäuren sticht bei diesen beiden Samen eindeutig hervor. Zudem enthalten sie Schleimstoffe, die die Darmgesundheit positiv beeinflussen und bei Verstopfung helfen können. Dabei wirken die Schleimstoffe als Quellmittel, das die Verdauung anregt und das Darminhaltsvolumen vergrössert. Wichtig: Immer reichlich trinken, sonst fördern sie Verstopfung.
Sowohl Leinsamen als auch Chiasamen enthalten hochwertige pflanzliche Proteine, wobei Leinsamen die Spitze einnehmen. Auch beim Kalium- und Vitamin E-Gehalt haben sie die Nase vorn, wohingegen Chiasamen mehr Vitamin A und Kalzium enthalten.
Ein markanter Unterschied zwischen den beiden Supersamen besteht beim Preis. Regionale Bio-Leinsamen sind drei- bis zehnmal günstiger zu kaufen als die exotischen Chiasamen aus Lateinamerika.
Um die wertvollen Inhaltsstoffe der Leinsamen zu nutzen, sollten sie im Gegensatz zu Chiasamen immer geschrotet verwendet werden. Zudem können die enthaltenen Schleimstoffe erst ihre aufquellende Wirkung entfalten, wenn die Leinsamen zerkleinert sind.
💡aufgepasst: Geschrotete Leinsamen stets im Kühlschrank aufbewahren, da sonst die enthaltenen Fette durch den Kontakt mit Sauerstoff sehr schnell ranzig und ungeniessbar werden.
Schweizer Beeren statt Açai-Beeren
Açai-Beeren gelten aufgrund ihrer Antioxidantien, gesunden Fetten und hochwertigen Eiweisse als besonders gesund. Die brasilianische Beere enthält mehr Antioxidantien als jede andere Frucht, weswegen sie unsere Zellen vor gesundheitsschädlichen freien Radikalen effektiv schützen kann. Doch auch Schweizer Beeren wie Brombeeren, Aroniabeeren, Heidelbeeren und schwarze Johannisbeeren sind reich an Antioxidantien, Ballaststoffen und Vitaminen. So liefern Heidelbeeren viel Vitamin C und B. Mit letzterem punkten auch Aroniabeeren, wobei sie ausserdem viele sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe aufweisen. Diese gelten als besondersgesundheitsfördernd und wirken antioxidativ. Ein weiterer Pluspunkt unserer heimischen Beeren ist, dass sie sich prima einfrieren lassen. So kommt man das ganze Jahr über in den Genuss und kann von den wertvollen Inhaltsstoffen profitieren.
Preiselbeeren statt Cranberry
Diese beiden Beeren sorgen oftmals für Verwirrung und werden gerne verwechselt, da sie sich in ihrer bittersüssen Note und rosaroten Farbe stark ähneln. Auch ihr Nährstoffprofil ist ähnlich, wobei sie vor allem mit Antioxidantien und entzündungshemmenden Stoffen überzeugen. Deshalb gelten sie auch als wirksames Hausmittel bei Harnwegsinfekten. Beide Arten sind für den Rohverzehr nur bedingt geeignet, da sie einerseits sehr sauer und bitter schmecken und andererseits Verstopfung und Blähungen hervorrufen können. Vielmehr werden sie zu Chutneys, Kompott und Marmelade verarbeitet oder getrocknet in Gebäck und Müesli verwendet.
Wie du siehst, kann die Preiselbeere ihrem exotischen Pendant aus Nordamerika definitiv das Wasser reichen. Warum also nicht mal im Herbst (von September bis Ende Oktober) auf die Suche nach Preiselbeeren gehen? Zu finden sind sie vor allem in lichten Nadelbaumwälder, Mooren und an sonnigen Bergwiesenhängen.
Sanddornbeeren, schwarze Johannisbeeren oder Hagebutte statt Goji-Beeren
Goji-Beerenaus China sind wahre Vitamin C-Bomben und enthalten darüber hinaus wichtige Antioxidantien, Zink und Vitamin E. Doch auch Schweizer Beeren können so einige wertvolle Vitamine und Mineralstoffe liefern. In der heimischen Sanddornbeere, schwarzen Johannisbeere oder Hagenbutte, steckt sogar noch mehr Vitamin C als in der exotischen Goji-Beere. Darüber hinaus enthalten sie viel Vitamin E, Kalzium und Magnesium.
Dank dem überaus hohen Vitamin C-Gehalt stärken diese Beeren schon bei kleinen Mengen das Immunsystem.
Goji-Beeren haben nebst der langen Transportwege einen weiteren grossen Nachteil: Die häufige Pestizidbelastung. Deshalb regionale Beeren bevorzugen und von ihren wertvollen Nährstoffen profitieren.
Grünes Gemüse statt Spirulina und Moringa
Spirulina, die Alge aus Mexiko und Afrika, ist reich an Eiweiss, Eisen, Chlorophyll, Betacarotin (Vorstufe zu Vitamin A) und Folsäure. Sie soll das Immunsystem stärken sowie den Blutdruck senken. Auch den Blättern des indischen Moringabaums werden viele positive Eigenschaften zugesprochen, da auch sie zahlreiche Antioxidantien, Vitamine, Mineralien, Eiweisse und Chlorophyll enthalten. Alle diese gesundheitsfördernden Eigenschaften haben unsere einheimischen Gemüsesorten aber ebenfalls, insbesondere grünes Gemüse wie Spinat, Mangold, Rosen- oder Federkohl. Sie sind reich an Antioxidantien, Vitaminen, Mineralstoffen und Chlorophyll, stärken genauso das Immunsystem, bekämpfen Entzündungen und verbessern das Wohlbefinden. Der grosse und bedeutsame Unterschied: In der Schweiz gibt es grünes Gemüse in Hülle und Fülle. Es kann entweder selbst im Garten angebaut oder regional eingekauft werden. Ausserdem schmeckt Gemüse roh oder gegart in herzhaften Speisen und frischen Smoothies. Spirulina und Moringa hingegen eignen sich vor allem als Tee oder Pulver für Smoothies, Dips und Dressings.
Die heimischen Powerpakete lassen sich hervorragend und einfach in die tägliche Ernährung integrieren. Ob als Garnitur in Salate und Müesli, als Sauce für herzhafte Gerichte oder als reichhaltige Zutat in Smoothies – Superfoods peppen jedes Essen auf. Hier ein paar Tipps auf was du achten solltest und wie du sie zum festen Bestandteil deiner Ernährung machst.
Als kleine Inspiration gibt's dieses leckere glutenfreie Apfel-Zimt-Porridge mit Heidelbeerkompott. Gerne kannst du das Porridge mit regionalen Superfoods wie geschroteten Leinsamen, Walnüsse oder Hanfsamen boosten😊
Hier geht's gleich zum Rezept!
Viel Freude beim Ausprobieren des Rezepts.
deine Ernährungsberaterin Nicole